Mini Kameras und Wanzen – mehrheitlich in Ghana

Mini Spiegelreflexkamera gehören seit Jahrzehnten zum Repertoire von Fernsehsendern. Der Unterhalter Kurt Felix brachte das Publikum bereits Anfang der achtziger Jahre auf den Geschmack der Guckloch-Publizistik, als er für die Fernsehshow «Verstehen Sie Spass?» heimlich filmen liess, wie Prominente durch Lockvögel in die Bredouille gebracht werden. Das war insofern harmlos, als die Opfer nach der Aufdeckung des Spasses gefragt wurden, ob sie in die Ausstrahlung der Szenen einwilligen.

Anas und mit ihm seine Doppelgänger kommen direkt von einem Untersuchungsausschuss. Dieser wurde von Georgina Wood, der obersten Richterin Ghanas, einberufen, nachdem Anas im September den grössten Justizskandal in der Geschichte des westafrikanischen Landes ins Rollen gebracht hatte. Über einen Zeitraum von zwei Jahren hatten Anas und sein Team 180 Justizbeamte mit versteckte Kamera dabei gefilmt, wie sie sich bestechen liessen. Unter ihnen sind 34 Richter, 12 davon vom obersten ghanesischen Gerichtshof. Anas gab sich jeweils als Nahestehender von Angeklagten aus und bot Gegenleistungen für ein mildes Urteil an. So wechselten Geldbeträge die Hand, einmal auch eine Ziege.

Tatsächlich fällt es einem teilweise schwer, Anas sein Polizistengebaren übelzunehmen, wenn man die Kapazität der wahren Gesetzeshüter sieht. Während er es mit seinen Enthüllungen schon geschafft hat, neue Gesetze zum Schutz von verletzlichen Bevölkerungsgruppen zu inspirieren – etwa nachdem er Kindsmisshandlungen und Veruntreuungen von Spenden in Ghanas Kinderheimen offengelegt hatte –, lassen sich die Polizisten im Fall des kirchlichen Internats auch von der Spionkamera von Filmemacher Mullins nicht davon abhalten, das Grundstück komplett in Brand zu stecken.

«Was für eine Berechtigung hat Journalismus, wenn er die Gesellschaft nicht weiterbringt?», fragt Anas rhetorisch durch die Perlenkette. Um korrupte und kriminelle Personen zu überführen, genügten Worte allein nicht; dafür brauche es harte Fakten, Beweise. Um diese zu erlangen, scheut Anas keine Mittel. Seit fünfzehn Jahren operiert der Mann mit der sanften, aber bestimmten Stimme undercover, und er setzt dabei auf modernste Mini Kamera und Wanzen – mehrheitlich in Ghana, in Kooperation mit grossen Sendern wie BBC und al-Jazeera, aber auch in anderen Ländern Afrikas.

Mini Kamera

Im Fall von journalistischen Attacken ist die Methode ähnlich: Ein Journalist schlüpft in die Rolle eines Lockvogels, um verdächtige Subjekte einer Untat zu überführen. Ein solches Vorgehen gehört inzwischen zum Geschäftsmodell diverser Medienunternehmen. In Grossbritannien werden Prominente regelmässig das Opfer von Journalisten. Vor einem Jahr musste Malcolm Rifkind als Vorsitzender des Geheimdienstausschusses zurücktreten, nachdem ihm der Sender Channel 4 und die Zeitung «Daily Telegraph» eine Falle gestellt hatten. In Deutschland ging der Privatsender RTL eine Allianz mit Günter Wallraff ein, dem Altmeister verdeckter Recherchen. Wallraffs deklariertes Ziel ist es, eine neue Generation von investigativen Journalisten heranzubilden.

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